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Stromkosten für das e-Auto - Zuhause oder unterwegs laden

Zahlst Du mehr als 42,22 Cent pro Kilowattstunde? Das ist der durchschnittliche Strompreis 2024. Beim Laden an einer öffentlichen Ladesäule kostet die Kilowattstunde allerdings mehr. Woran liegt das? Hier spielen der Strompreis, das Preismodell des Ladetarifes, die Ladeinfrastruktur und die Ladeleistung entscheidende Rollen. Welche genau, erklären wir Dir hier.

12.08.2024

Zuhause vs. unterwegs: Stromkosten beim Laden von E-Autos
Wie entsteht der Strompreis?

So entsteht der Strompreis:

Drei Instanzen sind für die Stromkosten entscheidend: Staat, Netzbetreiber und Stromanbieter. Ihr Einfluss auf den Strompreis ist unterschiedlich:

  • 24 Prozent: Strombeschaffung und Vertrieb (Stromanbieter)

  • 51 Prozent: Steuern, Abgaben und Umlagen (Staat)

  • 25 Prozent: Transport durch die Netze und Messung (Netzbetreiber)

Der Staat hat demnach den größten Einfluss auf den Strompreis. Das liegt vor allem an der EEG-Umlage und am steigenden Preis für Emissionszertifikate. Darüber hinaus bestimmen Angebot und Nachfrage den gehandelten Preis an der Strombörse in Leipzig (European Energy Exchange EEX). Letzten Endes ist auch das Wetter ein entscheidender Faktor. Der Strompreis in Deutschland gilt zurzeit als einer der höchsten in ganz Europa.


Hinweis: Der durchschnittliche Strompreis pro kWh stammt vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.

Strom für das e-Auto: Zuhause laden

Deinen Strom zahlst Du gebündelt an den Stromanbieter. Dieser behält seinen Anteil ein und gibt den Rest weiter an Staat und Netzbetreiber. Beim Strompreis wird nicht zwingend zwischen Haushalts- oder Ladestrom unterschieden. Du kannst mit Deinem Haushaltsstromvertrag auch Dein e-Auto laden.

Hier stehen Dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Du schließt Dein Elektroauto direkt an die Steckdose an. Schneller und sicherer funktioniert das Laden aber mit einer Wallbox – je nach Modell gibt es unterschiedliche Ladeleistungen. Bei beiden Möglichkeiten zahlst Du für das Laden Deines e-Autos den Strompreis Deines normalen Stromtarifs – sofern Du nur einen Stromzähler nutzt. Schließt Du die Wallbox an einen getrennten Stromzähler, so gibt es auch reine Autostrom-Tarife. Darüber hinaus musst Du die Kosten für die Wallbox und die Installation durch einen Fachbetrieb einplanen. Eine Wallbox kannst Du ab ca. 300 Euro kaufen. Für die Installation fallen für Dich je nach Aufwand ca. 1.000 bis 5.000 Euro an. Bekannte Wallbox Hersteller sind zum Beispiel Heidelberg, ABL und wallbox.

Strom für das e-Auto: Unterwegs laden

Neben dem Aufladen des e-Autos vor der eigenen Haustür kannst Du natürlich auch unterwegs eine der zahlreichen öffentlichen Ladesäulen nutzen. Anfang 2024 lag die Anzahl der öffentlichen Ladestationen in Deutschland bei etwa 120.600 laut Statista. Dabei variieren die Preise für den Ladevorgang je nach Anbieter, Abrechnungssystem oder Ladeleistung. Viele empfinden die Stromkosten als wenig transparent.

Es gibt zwei Rollen, die an dem öffentlichen Laden beteiligt sind: Die sogenannten CPO (Charge Point Operator) sind für den Aufbau, Betrieb und die Instandhaltung der Ladeinfrastruktur verantwortlich. Da die CPO in der Regel keine Verträge mit Kunden schließen, werden sogenannte EMP (Electro Mobility Provider) benötigt. Diese nutzen die Ladeinfrastruktur der CPO und bieten e-Auto-Fahrern den kostenpflichtigen Zugang zu Ladestationen durch einen Ladetarif an. Die Anbieter der Ladetarife sind vielfältig: Von Energieversorgern über kommunale Stromanbieter, Stadtwerke, Kommunen, Autohersteller bis hin zu anderen Mobilitäts-Start-Ups. Um den richtigen Ladetarif für Dein e-Auto zu finden, empfehlen wir Dir den Lowago Tarifvergleich. Dort erhältst Du mit wenigen Klicks eine Vielzahl an Tarifvorschlägen. Prüfe direkt, wie hoch Deine Ladekosten sind.

Warum sind die Stromkosten bei öffentlichen Ladesäulen höher?

Es gibt viele verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Interessen. Das führt zu mehreren Möglichkeiten, einen Ladetarif zu gestalten. Begonnen bei der Abrechnung nach Kilowattstunde oder Ladezeit unterscheiden sich die Ladetarife und Preismodelle auch durch weitere Faktoren:

  • Parkgebühr: Häufig stehen Ladesäulen auf Parkplätzen oder in Tiefgaragen, sodass zusätzlich eine Parkgebühr anfallen kann.

  • Transaktionsgebühr: Pro Aktivierung eines Ladevorgangs fällt je nach Anbieter und Tarif eine Transaktionsgebühr an.

  • Standzeitzuschlag: Für die Belegung einer Ladestation wird an einigen öffentlichen Ladesäulen eine zeitabhängige Gebühr erhoben. Dies soll verhindern, dass Ladesäulen besonders lange blockiert werden.

  • Grundgebühr: Manche Tarife sind an eine Grundgebühr gekoppelt, die verbrauchunabhängig ist und in der Regel auf monatlicher Basis anfällt. Häufig ist der Strompreis etwas niedriger.

  • AC-Laden: Laden mit Wechselstrom ist günstiger als das Laden mit Gleichstrom.

  • DC-Laden: Laden mit Gleichstrom an Schnellladesäulen.

  • variable Preise: Abhängig von Standort oder Betreiber gelten bei manchen Anbietern unterschiedliche Preise.

Interessant zu wissen: CPO haben über den reinen Strompreis hinaus auch Ladeinfrastrukturkosten. Diese fallen vor allem für den Aufbau von Ladesäulen deren Betrieb, Wartung und Monitoring an. Diese Kostenbestandteile werden an die EMP und somit an die Verbraucher weitergegeben, wodurch diese etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie das e-Auto unterwegs laden.

Vorteile von öffentlichem Laden

Neben den höheren Kosten hat die öffentliche Ladeinfrastruktur aber auch zahlreiche Vorteile. Sie bietet zum Beispiel Flexibilität beim Laden – vor allem auf längeren Strecken. Häufig sind die Parkplätze mit Lademöglichkeiten sehr zentral gelegen. Gerade in Innenstädten mit wenig Parkmöglichkeiten gibt es Ladeorte in guter Lage, wovon Du als e-Auto-Fahrer klar profitierst. An einigen Ladesäulen kannst Du Dir so auch die Parkgebühren sparen.

Auch die Schnelligkeit ist ein Pluspunkt: Während Du Zuhause mit maximal 22 kW laden kannst, bieten Schnellladesäulen 50 kW Ladeleistung und Ultra-Schnellladesäulen (High Power Charging) sogar bis zu 350 kW. Durch den hohen Technikaufwand und das Lastenmanagement sind die Stromkosten für das Schnellladen am höchsten, Deine Ladepausen jedoch am kürzesten.

Transparente Preise beim öffentlichen Laden?

Die Preise variieren zwar stark, doch mit der Lowago App findest Du schnell heraus, wo Du am günstigsten laden kannst.